Russkij Berlin View
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Was ist Russkij Berlin?
Allein in Berlin leben 142 091* Bürger aus der ehemaligen Sowjetunion. Bundesweit sind es schätzungsweise bis zu 3,5 Millionen. Sie teilen Geburtsort, Sprache, Traditionen, gelten oft im Alltag pauschal als „Russen", stellen allerdings eine äußerst heterogene Gruppe dar, die aus mehreren Minderheiten besteht. Neben den größten Gruppen von Russlanddeutschen und jüdischen Einwanderern gehören zu den „Russen" unentdeckte Communities von Künstlern, Startuppern, Aktivisten und Flüchtlingen, die das Land aus politischen Gründen verlassen haben. Haben die „Russen" in Berlin eine eigene Identität? Wer sind diese „Russen" wirklich? Wo liegen die Hotspots des Kulturlebens des Russischen Berlins? Wie engagieren sie sich politisch innerhalb und außerhalb der Diaspora? Zur Erleichterung der Spurensuche haben Dekabristen Russkij Berlin City Map entworfen. Auf der Karte findet man von Bars, Gallerien, Clubs, Supermärkte und Restaurants bis zu akademische Einrichtungen für Osteuropastudien, Vereine für Integration und internationale Zusammenarbeit sowie russische Medien und politische Organisationen.
DW berichtete über die Stadtkarte : „Der Begriff Russkij Berlin geht auf die 1920er Jahre zurück, als Hunderttausende Flüchtlinge und Migranten nach der Oktoberrevolution aus dem Zarenreich in die deutsche Hauptstadt strömten. Sie öffneten russische Theater, Galerien, Lebensmittelläden. Der Berliner Bezirk Charlottenburg wurde umgangssprachlich 'Charlottengrad' genannt.[...] 2018 erstellten die jungen Aktivisten des Vereins Dekabristen e.V. eine neue Stadtkarte. "Die Idee ist ganz einfach - Berlinern die Besonderheiten der Kultur, Küche, öffentliche Räume sowie Widersprüche des Russischen Berlin zu zeigen" sagte der Vereinsvorsitzende Sergey Medvedev..." (Mehr dazu auf Russisch).
* nach Angaben des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg vom 30. Juni 2019.
Club
Hangar 49
Im Herzen von Berlin an der Jannowitzbrücke gelegen, umringt von vielen der angesagtesten Clubs und Bars der Hauptstadt, liegt Hangar 49 direkt an der Spree. Heute ist es ein nicht mehr wegzudenkender Teil des Berliner Undergrounds. Ein Lande- und Rastplatz für internationale Künstler aus den Ex-Sowjetrepubliken sowie Südamerika, Westeuropa und Balkan. Hangar 49 bietet ein buntes Programm aus Partys und Live-Acts von Funk, Jazz, Salsa bis hin zu Klezmer und Dubstep. MirMix Orkeztan und deren Frontman Paul Linke sind Mitgründer und die Stammband des legendären Clubs.


Holzmarktstr. 15–18, S-Bahn Bogen Nr. 49
10179 Berlin
Kultur
Russisches Haus
Das Russische Haus in Berlin ist das bedeutendste Zentrum russischer Kultur in Deutschland und eine Schlüsselinstitution für Russlands soft power. Kurz vor dem Mauerfall gebaut, war das Russische Haus lange ein halbgeschlossenes Kulturzentrum. Neben klassischen Konzerten, Filmvorführungen, Ausstellungen und Russisch-Sprachkursen, waren hier früher die Mitarbeiter-Büros des KGB. Das Programm des Russischen Hauses wird in enger Zusammenarbeit mit der russischen Botschaft, der Regierungsagentur für internationale Zusammenarbeit Rossotrudnitschestwo und mit der Stiftung Russki Mir zusammengestellt. Zu den wichtigsten Zielen gehört Arbeit mit Landsleuten aus der ehemaligen UdSSR, deren Einbeziehung in Projekte von Rossotrudnitschestwo und Förderung des russischen Patriotismus.


Friedrichstrasse 176-179, 10117 Berlin
NGO
Club Dialog e.V.
Im Jahr 1988 in Ost-Berlin gegründet, setzte sich Club-Dialog ursprünglich ein für den kulturellen und politischen Dialog zwischen russischsprachigen Menschen und BerlinerInnen anderer Herkunft. Zusammen mit den Lern- und Kulturzentren Schalasch und Aviator gehört der Verein inzwischen zu führenden Integrations-Plattformen für Einwanderer. Die Lage im Russischen Haus in der Friedrichstraße ermöglicht eine enge Beziehung und Zusammenarbeit mit der russischen Regierungsagentur für internationale Zusammenarbeit Rossotrudnitschestwo. Im Wedding und in Marzahn befinden sich außerdem weitere Seminarräume für Integrationskurse und Veranstaltungen.


Friedrichstrasse 176-179, 10117 Berlin
Politik
Russische Botschaft
Die russische Botschaft in Berlin ist eine der größten russischen Botschaften der Welt. Das im stalinistischen Stil gehaltene Gebäude wurde in den 1950er Jahren errichtet und versprüht seitdem den Geist des Nachkriegs-Moskaus. Neben konsularischen und diplomatischen Angelegenheiten, finden in der Botschaft feierliche Veranstaltungen sowie Treffen mit deutschen und russischen Partnern statt. Die Straße gegenüber der Botschaft ist ein Schauplatz regelmäßiger Proteste gegen die Annexion der Krim und den Krieg in der Ukraine sowie für die Befreiung von politischen Häftlingen.


Unter den Linden 63-65, 10117 Berlin
Kultur
Krokodil
Seit 2004 zeigt das Kino Krokodil Filme aus Russland, West- und Osteuropa. Hier findet man keine Blockbuster, sondern Filme, die auf Kultur, Geschichte, Gesellschaft und Politik der Sowjetunion und des europäischen Ostens eingehen. Statt Popcorn bekommt man hier Suschki – harte russische Kringel, zu denen am besten schwarzer Tee schmeckt. Kino Krokodil hat einen eigenen Verleih. Zur Sammlung gehören neben Neuerscheinungen auch sowjetische Klassiker ebenso wie deutsche Dokumentarfilme sowie Fotos, Diafilme, Tondokumente, Zeitungen, Zeugnisse osteuropäischer Alltagskultur und Skurrilitäten.


Greifenhagener Str. 32, 10437 Berlin
NGO
DRA - Deutsch-Russischer Austausch
"Für eine europäische Zivilgesellschaft" ist der Slogan dieses Berliner Vereins. Seit 1992 engagiert sich Deutsch-Russischer Austausch e.V. für ein offenes und friedliches Miteinander Deutschlands und Russlands – in einem demokratischen und Grenzen überwindenden Europa. Der DRA arbeitet insbesondere in Bereichen Soziales, Geschichte, Ökologie, bürgerliches Engagement und Menschenrechte. Der Verein setzt Kooperations- und Begegnungsprojekte in Deutschland, Russland, Belarus, und in der Ukraine um.


Badstraße 44, 13357 Berlin
NGO
Dekabristen
Der Name des gemeinnützigen Vereins Dekabristen stammt aus dem Russischen, ist angelehnt an den Begriff "dekabr" (dt. "Dezember") und führt zurück auf die historische Bewegung der Dekabristen: eine Vereinigung russischer Intellektueller und Kriegsveteranen aus dem 19. Jahrhundert. Die Dekabristen wandten sich gegen die Monarchie und Leibeigenschaft, bei einem misslungenen Aufstand am 14. Dezember 1825 forderten sie freie Meinungsäußerung und Grundfreiheiten ein. Im Dezember 2011 gingen zehntausende Russen zum ersten Mal im gegenwärtigen Russland gegen Wahlfälschung, Zensur und autoritäre Herrschaft Putins auf die Straße. Die Gründer des Dekabristen e.V. veranstalteten vor der russischen Botschaft in Berlin ebenfalls Kundgebungen für freie Wahlen sowie Solidaritätsaktionen gegen den Krieg in der Ukraine. Seit der Vereinsgründung im Jahr 2012 setzen sich die Berliner Dekabristen für kulturellen Dialog ein und unterstützen Sozialunternehmer, Künstler und Menschenrechtsinitiativen in Russland und Osteuropa. In Berlin veranstaltet der Verein außerdem das Red Square Festival für Kunst und Politik.


Friedrichstr. 128, 10117 Berlin
Medien
OstWest TV
OstWest ist ein unabhängiger Fernsehsender aus Berlin und bietet seinen russischsprachigen Zuschauern in Ost- und Westeuropa die wichtigsten Nachrichten aus der ganzen Welt, vor allem aus Deutschland, Europa und Russland. RTVD, so hieß der Sender bis 2018, wurde in den 1990er Jahren von einem Mäzen gegründet, der aus der Sowjetunion stammt. Die Programmvielfalt umfasst unter anderem Dokumentarfilme, Kindersendungen, Theateraufzeichnungen sowie russische Blockbuster und TV-Shows.


Lietzenburger Str. 75, 10719 Berlin
NGO
Mitost
Als gemeinnützige und international tätige Organisation unterstützt MitOst Projekte und führt Programme durch, die Kulturaustausch, zivilgesellschaftliches Engagement, sozialen Zusammenhalt und nachhaltige Stadtentwicklung fördern. 1996 wurde der Verein von einigen ehemaligen Lektoren der Robert Bosch Stiftung als Plattform für Vernetzung und Projektarbeit gegründet. Seitdem sind Tätigkeitsprofil und Netzwerk des Vereins stetig gewachsen. Heute bietet MitOst ein Dach für zahlreiche internationale Projekte, koordiniert die Arbeit von 10 Alumnigruppen, veranstaltet das jährliche MitOst-Festival und das unterstützt das Engagement von 1.400 MitOst-Mitgliedern aus 45 Ländern.


Herzbergstraße 82-84, 10365 Berlin
NGO
Vision
Im Jahr 2000 von Aussiedlern gegründet, engagiert sich Vision e.V. in Marzahn für Integration, Bildung und Soziales. Neben der Pflege von Kultur und Traditionen der Russlanddeutschen bietet der Verein auch Integrationskurse und Beratung bei der Jobsuche an. Zu seinen Projekten und Initiativen gehörte unter anderem die Aufstellung des Gedenksteins für die Opfer des Stalinismus unter den sowjetischen Deutschen auf dem Parkfriedhof Marzahn. Außerdem veranstaltet der Verein ein Festival der russlanddeutschen Kultur, pflegt einen Interkulturellen Garten und führt Bildungsmaßnahmen durch: mit Fokus auf Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere aus der ehemaligen Sowjetunion und Vietnam.


Wittenberger Str. 67, 12689 Berlin
NGO
Zentrum russischer Kultur / Mitra e.V.
Das Zentrum russischer Kultur wurde auf der Basis des Familienzentrums Mitra in Steglitz gegründet. Die Organisation ist Mitglied im Programm der Stiftung Russkij Mir (Russische Welt), die sich unter anderem für die Vermittlung russischer Sprache, Literatur, klassischer Musik und patriotischer Bildung von Kindern einsetzt. Die Assoziation Mitra bietet bilinguale Erziehung: Zum Zentrum gehören unter anderem die Lomonossow-Schule sowie zahlreiche Kindergärten in Berlin, Leipzig und Köln.


Selerweg 17, 12169 Berlin
Ehrenmal
Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park
Das Ehrenmal im Treptower Park wurde im Mai 1949 im Auftrag der sowjetischen Truppen errichtet, um die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Roten Armee zu ehren. Über 7000 der in der Schlacht um Berlin gefallenen Soldaten sind hier bestattet. Die zum Monument gehörende Kolossalstatue des Rotarmisten ist mit Hügel und Sockel insgesamt 30 Meter hoch. Insbesondere am 8. und 9. Mai wird das sowjetische Ehrenmal zum Hotspot der Gedenkveranstaltungen anlässlich der Kapitulation Deutschlands im Jahr 1945. Neben russischsprachigen Berlinern kommen am 9. Mai auch Menschen aus Russland angereist, um im Treptower Park Blumen niederzulegen und den Tag des Sieges zu feiern: oftmals in Armeeuniform mit Kriegsliedern und 100 Gramm Wodka.


Puschkinallee, 12435 Berlin
NGO
n-ost
n-ost ist ein Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung. Es besteht aus einer Medien-NGO, einer Redaktion für Auslandsberichterstattung und einem Netzwerk aus über 250 JournalistInnen und MedienaktivistInnen . Die Mitglieder aus über 20 Ländern setzen sich dafür ein, die Berichterstattung aus und über Osteuropa zu verbessern und zu stärken. n-ost organisiert internationale Medienprojekte, Fachkonferenzen, Recherchereisen und journalistische Fortbildungen. Mit einem Artikel- und Radiodienst beliefert n-ost Zeitungen und Hörfunkanstalten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz.


Alexandrinenstraße 2-3/ C, 10969 Berlin
NGO
Quarteera e.V.
Die russischsprachige LGBT-Community Quarteera e.V. setzt sich seit 2010 unter anderem dafür ein, Homophobie in der russischsprachigen Community in Deutschland zu bekämpfen. Neben leuchtenden Straßenaktionen für Minderheitenrechte, Protesten gegen homophobe Gesetze in Russland und Teilnahme an den CSD-Prides, bemüht sich Quarteera auch um einen Dialog zwischen den LGBT-Gemeinschaften Russlands und der Ukraine. Außerdem unterstützt der Verein LGBT-Geflüchtete und berät neue Bürger in Fragen der Integration, sozialer Absicherung und Arbeitsbeschaffung.


Kleiststraße 35, 10787 Berlin, c/o LSVD
Club
PANDA e.V.
Im kleinen Hof der Kulturbrauerei wird jeden Abend Russisch gesprochen. Hier im Panda-Theater treffen sich Musiker aus russischsprachigen Ländern mit Künstlern und Stammgästen. 2009 von russischen Dichtern als Spielstätte für russische und osteuropäische Kultur gegründet, ist Panda eine wichtige Plattform für Austausch und Zusammenarbeit der liberal-demokratisch denkenden Auswanderern aus der ehemaligen Sowjetunion. Neben Poetry-Abenden und Live-Auftritten russischer Underground-Musiker finden hier unter anderem Lesungen und Podiumsdiskussionen über die Menschenrechtslage in Russland statt.


Knaackstr. 97, kleiner Hof der Kulturbrauerei
Medien
RT Deutsch
Das deutsche Büro von Russia Today wurde 2014 eröffnet – dem Jahr der Krim-Annexion des beginnenden Donbass-Krieges und damit verbundener internationaler Isolation Russlands. Mit solchen Talkshows wie Fehlender Part verspricht der Fernsehsender alternative Ansichten und verbreitet in deutscher Sprache die Sicht des Kreml auf die Ereignisse in Deutschland und der Welt.


Am Studio 16, 12489 Berlin
www.deutsch.rt.com
Bar
Kvartira 62
Im Kvartira 62 kann man Borschtsch genießen, hausgemachte Pelmeni probieren und Kwas trinken. Kvartira vereint russische Gemütlichkeit mit dem Stil einer Kreuzberger Bar. Von Zeit zu Zeit finden hier unter anderem Live-Konzerte und Lesungen statt.


Lübbener Str. 18, 10997 Berlin
Museum
Karlshorst-Museum
Am historischen Ort der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst erinnern sich zwei ehemalige Kriegsgegner gemeinsam an die Geschichte. Das Deutsch-Russische Museum in Karlshorst erinnert als einziges Museum in Deutschland mit einer Dauerausstellung an den Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. Das Museum schafft Räume für eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte und Erinnerung, für Bildung und Begegnung sowie für Verständigung insbesondere zwischen Menschen, die heute in Deutschland, Europa und in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion leben.


Zwieseler Str. 4, 10318 Berlin
Lebensmittel
Ledo
Ledo ist ein Supermarkt für russische Lebensmittel und Waren aus russischer Produktion. Hier finden Berliner alles, was Lidl nicht hergibt – Buchweizen, Sguschjonka (gezuckerte Kondensmilch), Tworog (russischer Quark) und Wobla (getrockneter Süßwasserfisch). Die russischen Spezialitäten findet man auch in den Supermärkten Stolitschnyj in Lichtenberg und Rossija an der S-Bahn Charlottenburg.


Forckenbeckstraße 1, 14199 Berlin
Restaurant
Voland
Das im Prenzlauer Berg gelegene Voland ist ein Restaurant mit russischer Küche im Stil der 1920er Jahre. Es bietet traditionelle Pelmeni, Soljanka und Brötchen mit Kaviar, die man zu Klängen russischer Folklore und Schlagern der ersten Hälfte der 1920er Jahre genießt.


Wichertstraße 63, 10439 Berlin
Club
Cozy Club
Violettes Neonlicht und Plastikpalmen, Party-Schlager und Sowjet-Grooves. Der Cozy Club befindet sich an der Endstation der S-75 in Wartenberg und bringt einen wie mit einer Zeitmaschine vom Berghain und Sisyphos ins Russland der 1990er Jahre. Wie in guten alten Zeiten kann man im Nachtklub neben Wodka auch Tische bestellen, das Lieblingslied beim DJ wünschen und Streitereien zwischen aufgeheizten osteuropäischen Männern beobachten, die auch mit einer Schießerei enden können – wie 2017, als ein Mann seinen Kontrahenten erschoss und zwei weitere schwer verletzte.


Ribnitzer Str. 24, 13051 Berlin
Russkij Berlin City Map
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